Ziele

Das Erreichen von Zielen richtet sich nach den oben angegebenen Phasen. Bei manchen Patienten muss der Schwerpunkt zunächst auf eine ausreichende Stabilisierung gerichtet werden. Liegt diese bereits vor, kann mit Einwilligung des Patienten die Phase des kontrollierten Wiedererinnerns aufgenommen werden. Dies bildet die Basis für die abschließende Neubewertung und Integration des Erlebten.

Können alle Phasen im verfügbaren Behandlungsverlauf erfolgreich abgeschlossen werden, ist eine Gewöhnung (Habituation) an die Erlebnisinhalte primäres Ziel. Die "Hier-und-Jetzt"-Qualität wird zu einer "Damals-und-Dort"-Einordnung. Die sich aufdrängenden Gedankeninhalte sind reduziert, die psychophysiologische Übererregung hat nachgelassen. Im Alltag kann das Vermeidungsverhalten aufgegeben werden. Es hat eine Neubewertung stattgefunden, etwaige Schuld- und Schamgefühle können relativiert oder aufgehoben werden. Diese maximal erreichbare Remission steht in Abhängigkeit zur Art und Häufigkeit der Traumatisierung.

Bei Patienten, die im Arbeitsprozess traumatisiert worden sind, stellt sich die Frage nach der Wiederherstellung bzw. Aufrechterhaltung der Berufsfähigkeit nach dem Trauma. Hierzu kann nach individuellem Stand des hier erreichten Therapieergebnisses eine verlässlichere Prognose getroffen werden.

Unsere Erfahrung zeigt, dass es durch die Begegnungen in der Gruppentherapie und den Austausch mit Anderen mit gleichen Symptomen und gleichem Erfahrungshintergrund zu einer spürbaren Entlastung kommt. Die Patienten akzeptieren eher den traumatherapeutischen Leitsatz einer "normalen Reaktion auf ein unnormales Ereignis", nachdem sie zuvor im Alltag häufig ein nachlassendes Verständnis erlebt haben. Dies motiviert gleichzeitig zur weiteren therapeutisch unterstützten Auseinandersetzung.